Sturm. Text: Che Chidi Chukwumerije/ Musik: Christine Jendrike/ Video erstellt mit canva.com
Natur inspiriert. So auch der seit Tagen tobende Sturm. Che hat ein Gedicht zum Sturm verfasst, und ich habe heute zum selben Thema in die Tasten gehauen.
Was macht das anhaltende Unwetter mit euch? Und wie verarbeitet ihr die Stürme in euch selbst und die, die in Europa und der Welt toben? Lasst uns auf Artsprießer einen Sturm aus Wort und Musik entfachen im Sinne von Stefan Kraus formulierten #artsforpeace.
Artsprießer ergeht es wie einem Frühblüher der sich längst nach dem Frühjahr sehnt, und dann von einem Kälteeinbruch jäh in seinem Sprießen gehemmt wird. Zum Glück sind die Knospen der Frühblüher gut versorgt mit den aufsteigenden Säften. Sie trotzen der Kälte und sobald die Sonne höher steigt, brechen sie fulminant und farbenfroh auf.
Stefan hat uns sein wunderschönes Video bereits vor einigen Wochen zur Verfügung gestellt. Eigentlich wollten Ralf und ich schon längst einen Text dazu schreiben. Aber, siehe oben, wir Frühblüher haben vom Alltag auf die Mütze bekommen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Selbstverständlich geht es hier weiter – sobald die Sonne höher steigt.
Lasst euch von Stefans Video inspirieren. Alles was euch dazu einfällt ist uns herzlich willkommen!
Bis bald wieder an dieser Stelle.
Danke Nati, für deinen lustigen Text zu Stefans Video. So macht das Spaß!
„Nanü, Frau Zahnbürste. Wohin des Weges?“
„Ich bin in Eile.“
„Warten’s, ich eile mit. Wohin eilen wir?“
„Ich bin auf der Suche nach Herrn Zahnpasta. Herr Zahnimmund ist schon ganz außer sich. Frau und Herr Beinohnerastundruh laufen bereits heiß.“
„Nicht gut, gar nicht gut. Schaun’s mal hier oder dort.“
„Frau Beinohnerastundruh will Richtung Bett, aber Herr Beinohnerastundruh lässt nicht locker.“
„Was ist das für ein Geräusch?“
„Welches? Ich höre nichts….“
„Oh Nein, Frau Zäpfchenimrachen hat das Kommando übernommen und trompetet schon.“
„Zu spät.“
„Weißt du was das bedeutet? Wir haben heute Abend frei.“ „Au ja, lass uns feiern gehen.“
Ein herzlicher Dank geht an dich, lieber Harald, der du unser Projekt ArtSprießer um wertvolle Facetten bereicherst.
Wir verdanken dir “Depression” und “Die Täuschung”. Beide Werke sind musikalisch abgeschlossen. Offen jedoch zur Aus- und Umgestaltung für alle, die inspiriert sind und Spaß an der Videokunst haben.
Schreibt uns sehr gerne an und seid großzügig und wild mit euren Ideen! Lasst einmal mehr sprießen.
Depression
Die Leere schleicht sich wie ein Raubtier an Gefühle fliehen ins Gebüsch Sie schreitet immer mehr voran Vor Angst erzitternd graut es mich
Die Sonne ist ein blasser Ball Das Licht das wärmt für heute nicht Der Himmel wie ein fahles Tuch Es fröstelt grausig im Gesicht
Die Blätter hängen an den Bäumen wie angemalte Lappen in der Luft Die Farben wirken kalt und bleich mich fühlt's als wär ich in der Gruft
Wie lange mag das Raubtier jagen die Opfer sind schon ganz erstarrt Ich möchte heut noch nicht verzagen Doch der Jäger der hat Zeit, verharrt
Der Traum
Husch husch du Raubtier Leere zurück geht's ins Gebälk Schau her wie ich mich wehre Hab Hoffnung heut bestellt
Gefühle ihr dürft wieder raus die Luft die ist jetzt rein Vergangenheit ist weg und aus Die Zukunft muss es sein
Die Farben strahlen wieder hell Der Wind weht ins Gesicht Ein Kuss im Traum hat es gemacht So endet das Gedicht
Text, Musik, Instrumente und Stimme: Harald Plontke Skulpturen Picadora und Hingabe: Anne K. Huster
Die Täuschung
Du denkst du kennst einen Menschen
kennst jedes Haar in seinem Gesicht
wie er seinen Mund bewegt wenn er spricht
aber seine Gedanken die kennst du nicht
Du glaubst seine Gefühle zu lesen
Wie ein offenes Buch was zu dir spricht
Du schaust ihm lang in die Augen
Aber die Wirklichkeit kennst du nicht
Du glaubst er ist wahrhaftig
macht kein Rollenspiel für dich
doch was ihm wirklich entspricht
das erfährst du nicht
Wenn du mit ihm zusammen weinst
und ihn dabei küsst
ist die Nähe am grössten
die du bald vermisst
Ein dunkles Geheimnis verbirgt er vor dir
was tief im Innern zerbricht
heraus kommt Selbstsucht und Gier
warum das erfährst du nicht
Er suhlt sich im Schmutz
Du sagst ihm mach's nicht
Er taucht immer tiefer
und hört nicht auf dich
Werte und Ideale
sind plötzlich Schall und Rauch
das alles vorbei ist
das spürst du jetzt auch
Du denkst du kennst einen Menschen
kennst jedes Haar in seinem Gesicht
wie er seinen Mund bewegt wenn er spricht
aber seine Gedanken die kennst du nicht
Text, Musik, Instrumente und Stimme: Harald Plontke
Das Gedicht Kinderliebe inspirierte Stefan zu dieser wunderschönen musikalischen Begleitung und ist ein Beispiel dafür, wie Text und Musik zu einem Gesamtwerk zusammenfinden können.
Die ersten Entwürfe enstanden im Frühsommer 2021 und fanden ihre Vollendung einige Wochen später.
Stefan Kraus gestaltete das Video mit eigenen Zeichnungen und machte es damit zu einer vollkommenen Geschichte.
Danke für den Spaß und die berührenden Momente beim Entstehen dieses ersten gemeinsamen Projekts.